Wie alles anfing. Meine Eltern und Schwiegereltern
Meine Eltern Emma [geboren am 19. November 1910 in Brand, Kreis Habelschwerdt; nach dem Krieg in Spalona umgenannt, ein Dorf im Süden des Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen; gestorben in Lünen am 05. August 1995] und Franz [geboren am 01. Oktober 1905 in Hain, Kreis Habelschwerdt, heute eine kleine Ortschaft mit Namen Gajnik in Polen; gestorben am 20. Dezember 1989 in Lünen] Bittner lebten beide in Schlesien und heirateten im Rahmen einer sogenannten Kriegstrauung vor dem Standesamt Oberlangenau am 05. Januar 1943. Die Heiratsurkunde meiner Eltern enthält in ihrem Familienstammbuch in der Rubrik wohnhaft den Eintrag "zur Zeit im Felde". Einen Tag nach ihrer Eheschließung musste mein Vater wieder zurück an die Front. Ende 1944 war er in der eingeschlossenen Festung St. Nazaire und geriet mit Kriegsende im Mai 1945 in amerikanische/englische Kriegsgefangenschaft.
Nach dem zweiten Weltkrieges zählten meine Eltern zu den etwa 14 Millionen Vertriebenen, für die in Schlesien, Ostpreußen, Pommern oder dem Sudetenland kein Platz mehr für die "Verlierer" war. Wohin die Reise ging, war dem Zufall überlassen. Ca. 8 Millionen Vertriebene landeten im Westen Deutschlands. Für meine Eltern war es zunächst ein schnell eingerichtetes und hoffnungslos überfülltes Auffanglager in Ahlen/Westfalen, wenig später die kleine Ortschaft Nordkirchen/Kreis Lüdinghausen im Münsterland. Von manchen alten Einwohner wurden sie als Störenfriede und Eindringlinge angesehen, von "geduldetem Lumpenpack" war die Rede. Wie die heutige Schlossgemeinde Nordkirchen zur damaligen Zeit auf diese Situation reagierte, zeigt folgendes Dokument von Sabine Alfing, das im Heimatverein der Gemeinde Nordkirchen im Original eingesehen werden kann.
Meine Schwiegereltern Leni und Toni Kalisch lernte ich Ende 1972 kennen. Wenn ich meine Eltern an den Wochenenden in Lünen besuchte, fuhr ich auf der A2 in Höhe der Abfahrt Beckum/Neubeckum ganz in ihrer Nähe vorbei. Hermi kannte ich seit einer Ferienfreizeit der Caritas für Aussiedlerkinder aus Unna-Massen im schönen Hagen schon sehr gut, und so "traute" ich mich dann auch endlich zu ihnen. Beide versorgten damals in ihrem Lebensmittelgeschäft die Ennigerloher mit allem, was man in einem Haushalt benötigte. Im Geburtshaus von Toni lag im Erdgeschoss das Geschäft, darüber die Wohnräume seiner Eltern und auch von ihnen selbst einschließlich ihrer Töchter Christa und Hermine. Diese Zeit ist lange her. Als sich beide nicht mehr selbst versorgen konnten, verließen sie das Haus in der Bahnhofstraße und bezogen vor einigen Jahren ein Doppelzimmer im Dechaneihof St. Marien in Warendorf-Freckenhorst. Dort starb Toni am 18. Mai 2022. Leni feiert dort im kommenden Jahr am 09. März 2023 ihren 99. Geburtstag.
Leni wäre in 2024 einhundert Jahre alt geworden. Doch es sollte nicht sein. Am 1. Weihnachtstag 2023 sagte mir Christa am Telefon, dass ihre Mutter friedlich eingeschlafen sei.
Auf einer Feldpostkarte des Oberkommando der Kriegsmarine erhielt meine Mutter am 23. Oktober 1944 folgende Nachricht aus der
eingeschlossenen Festung St. Nazaire in Frankreich:
Als ich mich endlich "mit Magendrücken" (= weil ich so nervös war) auf den Weg nach Ennigerloh machte und dann dort auf die Suche nach der Bahnhofstraße 19 [es gab damals noch keine Handys oder Navigationsgeräte] machte, bin ich Leni vor ihrem Haus
direkt in die Arme gelaufen. Und ich lernte ihre Familie kennen; ihren und deren Humor und Freundlichkeit. Vieles war mir neu, ungewohnt und im Gegensatz zu meinen ernsten aber doch humorvollen Eltern erlebte ich sie sehr herzlich und zugewandt.
Meine Geburt
Die Schlossgemeinde Nordkirchen, wie sie sich heute nennt, liegt im Münsterland und war nach dem Zweiten Weltkrieg "relativ unzerstört". Die Gemeinde Nordkirchen und die hier liegenden Bauernhöfe hatten die Möglichkeit, Flüchtlinge/Vertriebene aus den Ostgebieten aufzunehmen. Nicht immer geschah dieses einvernehmlich und auch nicht immer freundlich.
In dieser Gemeinde kam ich am 13. September 1948 auf die Welt. Wo genau weiß ich nicht. Die Geburtsurkunde des Standesamtes Nordkirchen verzeichnet eine Nummer [Nr. 55/1948; Quelle: Deutsches Einheits=Familienstammbuch zugleich Familienpaß], aber keinen genauen Ortseintrag, was aber auch wohl nicht üblich ist. Auch wie lange ich hier mit meinen Eltern lebte, weiss ich leider nicht. Erst der Wechsel und Umzug in die Stadt Lünen ist durch ein Dokument aus dieser Zeit genau beschreibbar.
Möglicherweise aus der Nordkirchener-Zeit stammt das folgende Bild, das mich mit meiner Oma Anna und meinen Eltern zeigt.
Absender war das Wohnungsamt der Stadtverwaltung Lünen, adressiert an die Schlossallee in Lünen, [eine "schlossähnliche" Baracken-Unterkunft für Vertriebene im Lüner Ortsteil Lippolthausen in Nähe des Hauses Buddenburg, errichtet vom "Lippewerk" oder den Vereinigten Aluminiumwerken, heute befindet sich dort das größte industrielle Recyclingzentrum in Europa], als am 09. April 1952 meinen Eltern "2 Räume Parterre mitte" zugeteilt und zugewiesen wurde.
Mit Zustellung dieser Verfügung mussten meine Eltern innerhalb von 15 Tagen bei der Lüner Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft ein Mietverhältnis abschließen. Wir landeten dann nicht wie in der Zuteilung genannt in der Virchowstr. 3, sondern in der Virchowstaße 8. Diese Wohnung haben meine Eltern leider nie verlassen. Meine Vater lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1989. Meine Mutter zog etwa ein Jahr später in ein Alten- und Pflegeheim nach Lünen-Süd, wo sie auch starb.
An einen Umzug nach Lünen in dieses Haus kann ich mich nicht erinnern. Wohl aber an den Kindergarten der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde, den ich fortan zu Fuß zunächst mit meiner Mutter und später allein aufsuchte. Ich hatte damals viel zu große Gummistiefel an, die mir beim Laufen von den Füßen fielen und ich hatte ein Sprechproblem: Meine Eltern sprachen schlesischen Dialekt, untereinander und auch mit mir, ich natürlich auch dort . Leider verstand dies kein anderes Kind. Also Hochdeutsch lernen!
Den Kindergarten verließ ich Ostern 1955. Bis heute (es hat jeden Umzug überlebt) habe ich das kleine Heft mit selbstgemalten "Kunstwerken" verwahrt, das wir bei der Verabschiedung "der Großen" erhielten. Aus diesem Heft stammt auch folgendes Foto.
Nach den Notizen und Anmerkungen meiner Mutter muss es im Jahr 1959 gewesen sein, als meine Eltern Post vom Gesundheitsamt der Stadt Lünen erhielten. Ich war zu der Zeit 11 Jahre alt und besuchte nach dem ersten Halbjahr 1957/58 der dritten Klasse an der Leoschule die neu gegründete katholische Volksschule Nikolaus-Groß im Lüner Stadtteil "In der Geist", die keine 800 Meter von der Virchowstraße entfernt lag. Meine schulischen Erfolge waren inzwischen in Deutch (als da sind der mündliche Ausdruck und das Lesen) ohne schlesischem Akzent "befriedigend", während die Ergebnisse in Religionslehre (gemeint sind biblische Geschichte und Katechismus) von bislang gut leider jetzt auf "ausreichend" absank und damit unmittelbar vor der roten Linie lag.
Von den schulischen Leistungen zum allgemeinen Zustand: Bei einer Schuluntersuchung gefiel dem Amtsarzt wohl auch mein äußeres Erscheinungsbild nicht, sodass er meinen Eltern empfahl, "eine Maßnahme der Gesundheitshilfe außerhalb des Elternhauses in Heimen" durchzuführen. Gemeint waren Kinderkuren, die mich für vier oder sechs Wochen per Bahn in einer Kleingruppe in den tiefsten Schwarzwald nach Bad Herrenalb führten, wo wir wöchentlich gewogen wurden und diesen Erfolg per wöchentlicher Post den Eltern auf einer Postkarte mitteilen mussten. Wie erfolgreich mein Aufenthalt dort war, weiss ich nicht. Auch nicht, ob meine Eltern mir davon nichts erzählt haben, weil sie mit meinem persönlichen Einsatz nicht einverstanden waren und ihn deshalb höflich verschwiegen haben. Ich denke heute eher, er war ihnen nicht so wichtig. Lieber schmächtig, dafür gesund!
Meine Erinnerung an diese Zeit im Schwarzwald ist fast Null. Lediglich an eine "schallende Backpfeife" kann ich mich erinnern, die ich von einer jungen Erzieherin wegen Störung der Nachtruhe erhalten habe. Und das Essen war oft eine Qual. Denn alles, was auf dem Teller war, musste gegessen werden. Im Gegensatz zu heute war ich damals ein schlechter Esser.
Verschickungskinder gab es von den 1950er Jahren bis Ende der 90er Jahre. Betroffen davon waren nach konservativen Schätzungen 3 Millionen Mädchen und Jungen, andere Quellen sprechen von 8 bis 12 Millionen, nachzulesen bei Wikipedia. Erst heute - 30 Jahre später - werden die Erlebnisse der Verschickungskinder aufgearbeitet, wobei eine schallende Backpfeife war das kleinere Übel gewesen sein dürfte. Aufgrund der damals gemachten physischen und psychischen Gewalterfahrungen wurden für viele die Kinderkuren zum Albtraum. Nachzulesen bei Anja Röhl oder zu sehen in der NDR-Dokumentation "Was ist damals passiert? Meine Kinderverschickung" von Thilo Eckoldt.
Mitte November 1960, wir waren im ersten Halbjahr der Klasse sechs im Schuljahr 1960/61 und zwei Jahre vor der Schulentlassung [mit 14 Jahren!!], wir waren keine Kinder mehr, endlich Jugendliche - mit einem richtigen Jugendausweis. 1951 schufen die Wohlfahrtsverbände eine Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendschutz. 1953 entwickelte sich daraus in Nordrhein-Westfalen die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AKJ), ein eingetragener Verein mit Sitz in Köln, den es heute noch dort in der Poststr. 15-23 gibt.
Heute sind Gewaltprävention (Prävention von Jugendgewalt/Jugendkriminalität sowie Mobbing/Cybermobbing Prävention und Mobbing Intervention) und sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen die beherrschenden Themen dieses auch heute wichtigen Verbandes.
Endlich ist es so weit: Schulentlassung. Vom 01. April 1964 bis zum 30. September 1966 dauert der Lehrverhältnis 3 1/2 aufeinanderfolgende Jahre. Die Ausbildungsbeihilfe betrug unter Beachtung der damals geltenden Bestimmungen monatlich DM 90,-- brutto im 1. Lehrjahr. Das Berufsbild (1210/57 vom 06.05.1957 sah für den Lehrberuf Modelltischler für die betriebliche Ausbildung folgendes Arbeitsgebiet vor:
"Herstellen von Gießerei-Modellen, Kernkasten und Schablonen aus Holz einschließlich dazugehöriger einfacher Metallteile nach Zeichnung. Pflegen und Instandhalten der Werkzeuge, Maschinen und Einrichtungen".
Nach der Ausbildung bei der Eisenhütte Westfalia arbeitete ich noch zwei Monate als Geselle. In dieser Zeit viel mir eine Anzeige des Studienheimes St. Klemens in Bad Driburg in die Hände, auf die ich mich bewarb. Ich bekam einen Studienplatz und kündigte bei Westfalia. Anfang Dezember 1966, verließ meine Eltern und Lünen und zog nach Bad Driburg um, wo ich bis 1971 blieb. 1966 ist das ehemalige altsprachlige Aufbaugymnasium Clementinum im Zuge der NRW-Schulreform in eine Kolleg-Schule, dem Klemens-Hofbauer-Kolleg, umgewandelt worden.
Wikipedia schreibt: "Hier konnten Bewerber, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügten, in vier Jahren das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erreichen, um als sogenannte „Spätberufene“ eventuell einmal Priester zu werden oder einen anderen (kirchlichen) Beruf zu ergreifen. Latein und Griechisch waren zentrale Unterrichtsfächer. Angeschlossen war als Wohn- und Lebensort das Spätberufenenseminar Studienheim St. Klemens, in dem die Schüler internatsmäßig untergebracht waren. Träger beider Einrichtungen war das Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Prieserspätgerufe e.V. in Bad Driburg, das heute noch das Clementinum Paderborn trägt". [Wikipedia, aufgerufen am 15.11.2022]
Wegen rückläufiger Schülerzahlen wurde das Klemens-Hofbauer-Kolleg am 30. November 1997 aufgelöst. Das Gebäude wird heute als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Das angeschlossene Wohn- und Studienheim St. Klemens existiert heute weiter als Clementinum Paderborn, seine Bewohner machen ihr Abitur jetzt am Westfalen-Kolleg Paderborn.
Von Bad Driburg ging ich im Sommer 1971 nach Bielefeld an die neugegründete Reform-Universität, nicht nach Paderborn ins Leokonvikt, was der anfängliche Plan war, der Pflicht-Zölibat versperrte mir die Tür.
Hermi lernte ich ein Jahr später in einer Jugendherberge in Hagen kennen, wo sie mit ihrer Freundin Ovi einen Teil ihrer Sommerferien verbrachte. Ich war in Hagen in der gleichen Jugendherberge als Betreuer für einer Freizeit der Caritas Lünen für Kinder aus Unna-Massen eingesetzt und nutzte die Zeit, Hermi jeden Tag ein wenig mehr kennenzulernen.
Hermi stand ein Jahr vor Abschluss ihrer Gesellenprüfung im Friseur-Handwerk, Ausbildungsbetrieb war Dieter Günnewig in Warendorf. Am 27. Juli 1973 war es soweit: An diesem Tag hat sie ihre Gesellenprüfung abgelegt und bestanden.
Wenn ich an den Wochenenden mit meiner Ente, wenig später mit einem VW 1300 meine Eltern besuchte, machte ich einen Schlenker von der Autobahn ["Abfahrt Oelde"] Richtung Ennigerloh. Erst später am Abend ging es weiter nach Lünen.
Aber Hermi traute sich auch nach Bielefeld, und dies immer öfter. Wegen ihres "Damenbesuches" bin ich aus meinem damaligen Zimmer in der Meindersstraße geflogen, fand aber recht schnell eine Bleibe unter dem Dach in der Siegfriedstraße bei Familie Klocke. Wann Hermi genau "ihre Zelte" in Ennigerloh abbrach und zu mir nach Bielefeld zog, weiß ich leider nur noch "ungefähr". Dies gilt leider auch für unseren Einzug in die Rolandstraße 23. (Ob diese Zahl zu "Einhundertprozent" stimmt, wage ich nicht zu schreiben. Es ist einfach zu lange her. Ich weiss nur, dass sich damals in diesem Haus eine von der Straße zugängliche Änderungsschneiderei befand). Genau aber erinnere mich daran, wie wir Herrn Müller gegenüber, Besitzer und Vermieter dieses Hauses bei der Wohnungsbesichtigung damals sagten, dass "wir verlobt sind und bald heiraten würden". Ihm reichte das, wir zogen ein und blieben dort, bis Jennifer auf die Welt kam.
Am Freitag, den 13. Mai 1977 war es soweit. Vor dem Standesamt Bielefeld-Mitte in der Kreuzstraße 20, im sogenannten "Spiegelshof", der sich in unmittelbarer Nähe der Neustädter Marienkirche befindet, heirateten wir. Der Spiegelshof wurde in seiner wechselvollen Geschichte 1927 von der Stadt Bielefeld übernommen und ist heute ein Baudenkmal der Stadt. 1985 verließ das Standesamt dieses einzigartigen Ort und stellte dem Naturkundemuseum seine Räume zur Verfügung. Ein "Start ins Eheglück" ist in diesen wundervollen Räumlichkeiten und an diesem Platz heute leider nicht mehr möglich. Heiraten in Bielefeld geschieht heute an verschiedenen Trauorten, eine Beratung und Anmeldung zur Eheschließung ist im Standesamt nur mit erfolgter digitaler Terminreservierung möglich.
Die kirchliche Trauung und die Hochzeitsfeier gemeinsam mit unseren Eltern, Verwandten und Freunden fand drei Tage später am 16. Mai 1977 in Ennigerloh statt.
Unsere erste gemeinsame Wohnung lag fußläufig etwa 20 Minuten vom Jahnplatz entfernt, etwa 200 Meter waren es bis zur "Alm" (amtlich heißt sie "SchüroArena", was aber kaum jemand sagt.) oder dem Siegfriedplatz, umrahmt von einer herrlichen Altbaukulisse einschließlich seiner "Bürgerwache", auch nicht viel weiter ist es bis zum Bürgerpark und der im westlichen Teil des Parks liegenden Rudolf-Oetker-Halle. Um diese Wohnung lagen zahlreiche Kneipen (wie etwa Marie-Theres Stammlokal "Zwiebel", das es heute noch gibt.) und Restaurants (einem griechischen besonders) mit wunderbaren Speisen und Getränken, die wir oft und gern ohne Kinder, später mit den Kindern besuchten.
In der Rolandstraße lag unser erstes gemeinsames Nest: 2ZKB.
Hier fühlten wir uns sauwohl.
Hier bekamen wir unser erstes Kind: Jennifer.
Es muss um 1982 gewesen sein. Jennifer ging auf das zweite Lebensjahr zu, als wir uns mit großem Wehmut entschlossen, den Bereich Siegfriedplatz und die "Alm" zu verlassen. Unsere Familienplanung war noch nicht abgeschlossen und so schön es auch hier war: Wir suchten etwas Größeres und fanden es in der Nähe des Meierteiches. Dort kam 1984 Felix zu uns, 1988 kam Anna dazu.
Das anfangs gute Verhältnis zu dem älteren Vermieter-Ehepaar entwickelte sich mit zunehmender Zeit leider gegenläufig und fand seinen Tiefpunkt mit dem Tod des älteren aber kinderfreundlichen Herrn. So zogen wir nach 13 Jahren im Sommer 1995 in den Süden Bielefelds nach Sennestadt. Hier fanden wir am Ehrenbergplatz direkt über der Volksbank Brackwede, die auch der Vermieter war, eine passend große Wohnung für fünf Personen.
Und Vieles sehr erfreuliche geschah seitdem.
Jennifer machte ihr Abitur, eine Ausbildung und vieles mehr.
Anna hat "leider" der Liebe wegen die schöne Stadt Bielefeld
verlassen und lebt inzwischen in München. Beide "Mädchen" sind
glücklich verheiratet und haben zwei/drei Kinder.
Felix fand nach Schule und beruflicher Ausbildung
einen guten und sicheren Job gar nicht weit weg von hier.
Zwei Jahre nach dem Tod von Hermi verließen wir diese inzwischen viel zu große Wohnung und ihren dagebliebenen Erinnerungen. Wir zogen um - blieben aber in Sennestadt und führen seitdem, geplant für zunächst zwei Jahre, eine Männer-WG, von der wir gegenseitig bis heute eigentlich nur profitieren.
Und damit endet diese [fast therapeutische] Beschreibung einer gemeinsamen Zeit, die unerwartet und viel zu früh endete. Hermi hat das Größerwerden unserer Kinder nicht erlebt, ihre Auszüge aus dem Elternhaus, die Geburt ihrer Enkel und Enkelinnen. Und die regionalen und persönlichen Veränderungen, die sich bei unseren Freunden im Laufe der Zeit ergeben haben.
Sorry!
Wir verändern diese Seite.
Es geht so langsam weiter ...
Und Vorsicht!
... an einigen Stellen wird experimentiert.